Ein unternehmensweiter PMO-Ansatz muss ein stabiles institutionelles, auf Dauer angelegtes Rückgrat vorsehen, das strategisch und operativ, organisatorisch und sozial, methodisch und instrumentell die Führung und Mitarbeiter im Veränderungsmanagement stabilisiert. So wird aus dem strategischen Management mehr als nur eine Managementphilosophie. Der Weg dorthin erfordert meist einen großen kulturellen Wandel, in dem das Top Management die herausragende Rolle einnimmt. Die wesentlichen Veränderungen betreffen typische Punkte.
Strategische Steuerung durch die Führungsspitze. Die Führungsspitze als institutionelle Einheit benötigt eine ganzheitliche Unterstützung für ihre Aufgaben der unternehmensweiten strategischen Steuerung. Das PMO rundet sachlogisch das Aufgabenprofil klassische Abteilungen der „strategischen Unternehmensentwicklung“ ab. Die Führungsspitze als zuständig für strategisches Management benötigt eine breitere Partizipation mehrerer Ebenen der Organisation, die für Veränderungen durch die Projektstruktur realisiert werden kann.
Projektperspektive als eigenständiges Organisationskonzept. Die Eigenständigkeit muss aber dennoch in die Gesamtorganisation eingebettet und integriert werden. Die Projektorganisation bedarf eigenständiger und angemessener Spielregeln, so wie sie ihre eigene systemische Welt benötigt. Den Spagat zwischen dieser und der Linienorganisation zu meistern ist eine der unterstützenden Führungsaufgaben des PMO. Project Governance ist dabei integraler Bestandteil von Corporate Governance.
Wissen und Kommunikation als dezentrale Kompetenz. Eine wesentliche Funktion des PMO ist die Sammlung und die zielgenaue, produktive Anwendung des Wissens. Immerhin sind Projekte eine der wichtigsten Quellen von Wissensgewinnung und -entwicklung. Diversität ist dabei ein wesentliches Erfolgsmerkmal von intellektuellem Kapital eines Unternehmens. Deshalb ist Wissensmanagement ist auch vorausschauendes Risikomanagement.