Professionelle Empathie 3.0

In einer Welt in der künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnt, sind analytische Skills hoch angesehen. Dieser Artikel soll spiegeln, wie wichtig professionelle Empathie in der heutigen Zeit ist und wieso es sich gerade als Führungskraft lohnt, emotionale Kompetenzen zu fördern und kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Unsere Meinungen sind niemals objektiv und selten wirklich „eigen“, denn sie bilden sich aus diversen Einflüssen, denen wir während unserer Entwicklung stetig ausgesetzt sind. Beginnend im Elternhaus, über kulturelle Umfelder bis zu sozialen Netzwerken ist unsere Meinungsbildung verschiedenen Faktoren ausgesetzt.

Längst beginnt Führung im 21. Jahrhundert mit der Kompetenz, mit den eigenen Gefühlen und denen anderer konstruktiv umzugehen. Fest verankert gilt die Empathie-Fähigkeit als eine Kernkompetenz in einer wirtschaftlichen sowie sozialen Beziehung. In sozialen Systemen wie Unternehmen, die maßgeblich mit Menschen und nicht mit Maschinen operieren, ist sie als unverzichtbare Schlüsselqualität in der Führung, Beratung oder auch in den benachbarten Disziplinen wie Coaching erfolgstragend.

Professionelle Empathie 3.0
Professionelle Empathie 3.0

Emotionale Intelligenz, emotionale Kompetenz und Empathie

Unter der emotionalen Intelligenz versteht sich die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle möglichst zutreffend wahrzunehmen und sie zu verstehen. Das Volumen der emotionalen Intelligenz richtet sich nach der individuellen Veranlagung und ist geprägt durch Selbstbeherrschung und einem im Idealfall positiven Selbstbild. Darüber hinaus beschreibt die emotionale Kompetenz das Geschick, mit Gefühls-Impulsen möglichst nüchtern und überlegt umzugehen, sich ihnen nicht auszuliefern, sondern die emotionale Kontrolle bewahren und Impulsen auch widerstehen zu können. Im Kern setzen sich die emotionale Intelligenz und Kompetenz aus Elementen wie Selbstwahrnehmung, Empathie und Geschicklichkeit, Selbstregulierung und Motivation in Beziehungen zu anderen zusammen. Die Empathie ist dabei die bedeutendste Grundlage. Die Elemente entscheiden über das Potential der Entwicklung von Unternehmen, Beziehungen und Menschen.

Der Mehrwert von Empathie

Studien belegen, dass der emotionale IQ gegenüber dem akademischen IQ im Berufsleben von größerer Bedeutung für den Erfolg ist (1).
Warum ist das so?
Jede Art von Verhalten birgt eine Aussage und wir versuchen dieses Verhalten stetig zu analysieren bzw. zu deuten.

„Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede Kommunikation (nicht nur verbal) ist Verhalten und genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man nicht nicht kommunizieren.“

Paul Watzlawick, Kommunikationswissenschaftler

Im „Daily Business“ passiert Kommunikation in großen Teilen nonverbal. Emotionale Intelligenz, Kompetenz und Empathie unterstützen bei der Zusammensetzung von leistungsstarken Teams. Heterogen und divers aufgestellte Teams haben das beste Potential, aber bergen gleichzeitig auch ein hohes Konfliktrisiko. Homogene Teams sind i.d.R. harmonischer, greifen jedoch eher auf eindimensionale Lösungen zurück. Die große Kunst ist, Teams mit Menschen zu besetzen, die sich fachlich sowie vom Typus ergänzen (vgl. Belbin). Dabei sind Teammitglieder mit einer hohen emotionalen Intelligenz, die positiv mit auf die Stimmung im Team einwirken können, ausschlaggebend und wertvoll.

Darüber hinaus sind Teams anfangs nur eine zusammengewürfelte Kombination aus Menschen. Das Phasenmodell der Teamentwicklung nach „Tuckman“ ist weitläufig bekannt und beschreibt, durch welche Phasen Teams in ihrer Entwicklung gehen. Ergänzend hierzu, gibt es mittlerweile viele gute Führungsratschläge im Bereich Führung und Entwicklung von Projektteams, die Führungskräften zeigen, wie Projektteams zu verschiedenen Phasen geleitet werden sollten.

Dies setzt jedoch wiederum heraus, dass die Führungskraft in der Lage ist zu erkennen, in welcher Phase sich das Team befindet und welches Führungsverhalten wirklich angebracht ist.
Schlussendlich ist der Erfolg eines Unternehmens an die Leistung der Teams und einzelnen Mitarbeiter gebunden. Der größte Antrieb für Leistung ist Motivation. Besitzt die Führungskraft die Fähigkeit, die eigene und auch die Stimmung der Mitarbeiter (einzeln und im Team) zu steuern, wirkt sich das wesentlich auf den Erfolg des Unternehmens aus.

Empathie entscheidet über die Motivation oder Demotivation der Mitarbeiter

Empathie hilft, Mitarbeiter und Teams zu motivieren und voran zu bringen. Im Umkehrschluss führt fehlende Empathie zum Ignorieren von Bedürfnissen und dadurch wiederum zu Demotivation und unzureichender Leistungsbereitschaft bei Mitarbeitern. Letztere sind oftmals eine direkte Reaktion auf dysfunktionale Haltungen und kontraproduktive zwischenmenschliche Umgangsstile von Führungspersonen, die das Wirkungspotential der Mitarbeiter beeinträchtigt. Neben kognitiven Skills sollten Führungskräfte daher auch über emotionale Stärken verfügen, um die eigenen und die Kompetenzen der Mitarbeiter erfolgreich zu managen. Es ist daher nachvollziehbar, weshalb Empathie-Fähigkeit in Führungskreisen als Kernkompetenz gilt und mitunter für die Führungsaufgabe als wichtiger angesehen wird als die fachliche Kompetenz.

Bei amontis legen wir großen Wert im und auf den Umgang mit Menschen. Nicht nur deshalb finden Sie in unserem Seminarprogramm Trainings in den Bereichen Führung und Entwicklung von Teams, bzw. Führung und Kommunikation im Projekt.

Erfahren Sie mehr über Empathie in diesen Seminare:

1- Führung und Kommunikation im Projekt
2- Erfolgreiche Projekte durch Hochleistungsteams

Weiterführende Literatur:
(1) Goleman, Daniel / Boyatzis, Richard / Mckee, Annie (2002): Emotionale Führung. München

Jenna Sitnikow

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